Brücke am Haken: Gelungener Aushub der historischen Holzbrücke über die Rott
Neuhaus a. Inn. Mit der gelungenen Versetzung der historischen Rottbrücke bei Mittich aus ihren Fundamenten in die benachbarte Feldwerkstatt, wo sie instand gesetzt wird, begann jetzt der erste wichtige Bauabschnitt, um die Kreisstraße PA 15 in diesem Bereich für die modernen Ansprüche des Straßenverkehrs fit zu machen.
Einst führte über sie sogar die alte Bundestraße 12 nach München, zuletzt war die historische Holzbrücke übet die Rott für den Verkehr gesperrt. Grund: Die Holzkonstruktion von 1853 war den Lasten des modernen Verkehrs nicht mehr gewachsen und zudem dringend sanierungsbedürftig. 2014 begannen bereits die ersten Planungen für eine Lösung. Ergebnis: Die Gesamtmaßnahme „Kreisstraße PA 15 - Ersatzneubau Rottbrücke, Neubau eines Radweges und Instandsetzung der hist. Brücke über die Rott". Hinter dem Projekt verbergen sich gleich zwei Brückenprojekte:
- Restaurierung und Versetzung historische Holzbrücke für Fußgänger/Radweg
- Neubau Stabbogenbrücke über die Rott für motorisierten Verkehr)
Hinzu kommt die Erweiterung und Ertüchtigung des Durchlasses in der Flutmulde
Ein wichtiger Teil ist auch der Bau des Radweges
Bei der Brückenaushebung kam einer der größten derzeit in Europa verfügbaren Raupenkräne zum Einsatz. Dies war nötig, da nur dieser die Reichweite hat, um die beiden rund 60 Tonnen schweren Brückensegmente vom Ufer aus zu heben und auf einen Tieflader zu setzen. Das Ereignis zog mehrere hundert Zuschauer an, die von zwei eigens dafür vorbereiteten Freiflächen das Geschehen verfolgen konnten. Die Kranarbeiten startete Landrat Raimund Kneidinger mit einem Hupsignal. Gegen Mittag war dann das erste Segment versetzt, im Laufe des Nachmittages das zweite. Damit sind jetzt alle Brückenteile inklusive Dachelemente in der Feldwerkstatt hochwassersicher auf Betonsockeln abgestellt.
Daten zu Raupenkran (Gittermast-Raupenkran DEMAG CC 3800-1):
- leistungsstärkster Raupenkran in seiner Klasse
- 650 t Tragfähigkeit bei 12 m Radius
- max. Auslegerlänge 192 m
- Grundgerät 80 Tonnen Gewicht
- beide Raupenträger (die Raupenketten-Fahrwerke links und rechts) jeweils 42 Tonnen Gewicht
- für weltweiten Einsatz konzipiert
Das Gesamtprojekt war in dieser Dimension notwendig, um sowohl die denkmalsgeschützte Brücke zu erhalten (sie wird 2027 nach der Sanierung einige Meter flussabwärts wieder eingesetzt und trägt dann den Rad- und Fußweg), als auch die bestehende Kreisstraße durch eine neue Stabbogenbrücke (sie steht dann an der Stelle der alten Holzbrücke) zukunftsfähig zu machen.
Daten & Fakten:
Gesamtkosten: 11 Mio
- Ersatzneubau Stabbogenbrücke 4,1 Mio (beantragter Zuschuss bis zu 80 %)
- Radweg und teilw. Umlegung Kreisstraße PA 15 3,8 Mio (beantragter Zuschuss bis zu 80 %)
- Instandsetzung Holzbrücke 3,1 Mio (Zuschuss gewährt bis zu 2,5 Mio)
Zeitplan:
Abgeschlossen:
- Erdarbeiten Retentionsraum und Durchlass Flutmulde
- Erd- und Straßenbauarbeiten für Baustelle, Kranstellfläche, Feldwerkstatt etc.
- Versetzung der Dachelemente in Feldwerkstatt
Weiteres Vorgehen:
- Aktuell Aushub Brücke, Hilfsschüttungen, Erdarbeiten Widerlager, Bohrpfahlarbeiten
- Bis März 2026: Instandsetzung Holzbrücke in der Feldwerkstatt
- Bis April 2026: Unterbauten für Holzbrücke am neuen Standort
- Ca. April 2026: Wiedereinhub der Holzbrücke am neuen Standort
- Bis April 2027: Herstellung neue Stabbogenbrücke am alten Standort Holzbrücke
- Bis Juli 2027: Herstellung Fahrradwege, Straßenbau etc.
- Juli 2027 geplante Gesamtfreigabe PA 15 inkl. Radweg