Serie Notfallvorsorge - Teil 13: Feuer

10. Februar 2023: Wöchentliche Serie zur Notfallvorsorge des Landratsamtes Passau mit Tipps des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Symbolbild Großbrand

Große Feuer haben zu früheren Zeiten oft schwere Schäden in Städten und Dörfern angerichtet. Erst nach und nach wurden dann Feuerwehren gegründet, die heute zu großen Teilen auf ehrenamtlicher Basis unseren Schutz gewährleisten. Auch wenn durch den schnellen und geschulten Einsatz unserer Feuerwehren heute große Stadtbrände verhindert werden können, sind Feuer und Brände immer noch eine Gefahr für Leib, Leben und Hab und Gut.

Wie man sich selbst am besten vor den Gefahren von Feuer schützt, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammengefasst:

Bevor es brennt

  • Installieren Sie Rauchmelder in allen Räumen, außer Küche und Bad.
  • Haben Sie einen Feuerlöscher im Haus? Lernen Sie ihn richtig zu bedienen und lassen Sie ihn regelmäßig warten. Legen Sie einen Feuerlöscher ins Auto, aber befestigen Sie ihn dort gut. Das
    ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber der GDV verzeichnet im Jahr 16.000 Autobrände (Brand, Explosion, Schmorschaden).
  • Alle wichtigen Dokumente und Papiere sollten in eine Tasche zum schnellen Mitnehmen. Mehr Infos finden Sie in unserer Folge „Dokumentensicherung“.
  • Lassen Sie offenes Licht, wie Kerzen oder Feuer, nie unbeaufsichtigt.
  • Entfernen Sie im Keller leicht brennbares Material.
  • Entrümpeln Sie regelmäßig den Dachboden und entfernen Sie besonders brennbares Material aus den Ecken und Dachschrägen.
  • Achten Sie darauf, dass die elektrischen Geräte und Anlagen im Haus in Ordnung sind. Tauschen Sie defekte Geräte und alte Steckdosenleisten aus.

Gut informiert, besser geschützt

Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten, Sie sollten sich über ein paar Dinge vorab informieren:

  • Erkundigen Sie sich, wie im Brandfall das nächste Treppenhaus zu erreichen ist. Keine Fahrstühle nutzen!
  • Schauen Sie, wo Feuerlöschgeräte sind und wie sie zu bedienen sind.
  • Wissen Sie, wie und wo Sie einen Notruf absetzen können? Fragen Sie danach.
  • Sie haben eine Behinderung oder ein Begleiter ist behindert? Fragen Sie nach Unterstützung bei der Evakuierung.
  • Prägen Sie sich in Hotels, Diskotheken, Kinos etc. die Fluchtwege ein. Im Brandfall oder bei einer Panik rettet das Leben.
  • Flure und Treppenhäuser sollten nicht durch Gegenstände eingeengt oder gar versperrt werden. Der Fluchtweg muss frei sein.
  • Die Haustür in einem Mehrfamilienhaus sollte ein Schloss mit Panikfunktion haben, sodass die Tür von innen im Notfall jederzeit geöffnet werden kann.
  • Türen in Rettungswegen sind geschlossen zu halten – aber niemals abgeschlossen. So wird eine Brandausbreitung oder Verqualmung des Fluchtweges verhindert.
  • Hydranten oder Feuerwehrzufahrten dürfen nicht blockiert sein.
  • Sicherheitseinrichtungen des Hauses sollten regelmäßig kontrolliert und gewartet werden.

Das gehört in ein sicheres Haus

Kein Feuer ohne Rauch und giftige Gase. Schnell werden dann Fluchtwege unbenutzbar oder es kommt zu Rauchvergiftungen bzw. im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Rauchmelder an der
Zimmerdecke können Leben retten. Bringen Sie die Rauchmelder immer waagerecht an der Zimmerdecke an, da Rauch nach oben steigt. Beachten Sie bei der Anbringung unbedingt die Hinweise des Herstellers.

Hier gehören Rauchmelder hin:

  • Schlafräume
  • Kinderzimmer
  • Wohn- und Esszimmer
  • Flure und Treppenhäuser
  • Keller und Dachböden
  • Keine Rauchmelder in Bad und Küche! Der Wasserdampf löst Fehlalarm aus!

Löschgeräte wie Feuerlöscher und Feuerlöschspray gehören in jedes Unternehmen und am besten auch in jeden privaten Haushalt. Die Größe kann abhängig von den gesetzlichen Vorschriften und der potenziellen Brandgefahr variieren. Fragen Sie hierzu Ihre örtliche Feuerwehr. Alle Löschgeräte helfen nur in der Entstehungsphase eines Brandes. Schließlich ist die Löschdauer begrenzt. Bringen Sie sich deshalb bei einem Löschversuch nicht selbst in Gefahr. Über Bedienung und Löschkapazität gibt der Fachhandel Auskunft.

Was tun, wenn es brennt?

Das Feuer entsteht gerade:

  • Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken.
  • Unternehmen Sie nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht!
  • Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich! Wenn es ohne eigene Gefährdung mög lich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken. Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F).
  • Schalten Sie elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Vorsicht Stromschlag!
  • Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin!
  • Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase. Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts.
  • Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112.

Löschversuche sind nicht möglich:

  • Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
  • Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen

  • Rufen Sie die 112 an!
  • Melden Sie: Wo ist der Notfallort?
  • Was ist passiert? Wer ruft an?
  • Warten Sie auf Rückfragen!

  • Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
  • Bringen Sie sich und andere in Sicherheit (gegebenenfalls auch durch andere Personen).

  • Beschreiben Sie der Feuerwehr nach Eintreffen der Einsatzkräfte die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.

  • Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen? Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
  • Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen.
  • Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen.
  • Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit.

  • Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind. Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon aus-
    gehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.

Weitere wichtige Tipps , eine Checkliste für den Notfall und alle Folgen der Serie Notfallvorsorge finden Sie unter www.landkreis-passau.de/notfallvorsorge