Senegal-Delegation auf Besuch im Energie-Landkreis

15. Juni 2022: Gruppe aus Departement Kédougou und der Landkreis Passau wollen sich zu Klimaschutz austauschen - Zentrales Thema: Solarenergie
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Die engen Kontakte zum Senegal bestehen bereits seit 2020, zuletzt nur über Internet-Video, nun auch wieder im persönlichen Miteinander: Eine Woche ist eine Delegation aus dem Departement Kédougou im Landkreis Passau unterwegs. Unter Führung des Departement-Präsidenten und Justiz-Staatssekretärs  Mamadou Saliou Sow tauschen sich die Senegalesen seit Montag mit dem Landkreis vor allem über eines aus: Praxiserfahrungen zu Themen wie regenerative Energieerzeugung, Naturschutz, Bewusstseinssensibilisierung und effiziente Abfall-Entsorgung.

„Wir wollen mit unserem Besuch kein Papier erzeugen, sondern konkrete Lösungsansätze mit nach Hause nehmen“, so fasste Mamadou Saliou Sow bei der Begrüßung im Landratsamt die Intention zusammen, mit der er und seine Begleiter nach Bayern gekommen sind. Bereits bei der Fahrt vom Münchner Flughafen nach Passau seien ihm die Photovoltaik-Anlagen auf Feldern und Dächern aufgefallen. „Senegal ist ein Sonnenland. Noch kaufen wir teuer fossile Brennstoffe. Das muss sich ändern. Wir müssen auf Sonne und Wind setzen.“  Auch wenn die Energieerzeugung im Senegal  nicht in kommunaler sondern in staatlicher Hand sei, so setze er dennoch auf die Initiative seiner Kommunen, so der Departements-Präsident, denn: „Wir betreiben unter anderem Schulen und Krankenhäuser. Hier müssen wir selbst überlegen, woher dafür künftig die Energie herkommt.“  Dafür sei der internationale Dialog und Austausch von Kommune zu Kommune wichtig.

Landrat Raimund Kneidinger hatte seinem Amtskollegen aus dem Senegal – Departements entsprechen in ihrer Struktur in etwa deutschen Landkreisen – zuvor eine Steilvorlage geliefert. Mit dem Hinweis auf die Spitzenstellung des Landkreises Passau in der regenerativen Energieerzeugung und auf die aktuelle Wasserstoff-Initiative bestärkte er Mamadou Saliou Sow in dessen Überzeugung „hier im Landkreis Passau genau richtig zu sein“.  Und Altlandrat Franz Meyer, Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik, ergänzte noch einen zweiten Positiv-Faktor: „Das große ehrenamtliche Engagement, von dem die Zusammenarbeit mit dem Departement Kédougou getragen wird.“ Als Beispiel nannte er den langjährigen Einsatz des Journalisten Helmuth Rücker aus Vilshofen, dessen persönliche Kontakte nach Kédougou diese Partnerschaft maßgeblich initiiert hätten.

Das umfangreiche Besuchsprogramm wurde organisiert von Sabrina Hoffmann (Koordination für Kommunale Entwicklungspolitik im Landkreis Passau), der Naturschutzreferentin Christiane Kotz  und der Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ mit Förderung durch das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Auf dem Programm bis zum Wochenende stehen unter anderem die Besichtigung des Recyclinghofes Passau-Hellersberg, die Umweltbildungsstation Haus am Strom in Jochenstein und der Reisner-Hof bei Kirchham (Umweltpreisträger des Landkreises 2022) in Kombination mit Photovoltaikanlagen.

Am Samstag, 18. Juni, ist die Öffentlichkeit  zu einem „Persönlichen Kennenlernen - Departement Kédougou - Vorstellung der Klimapartnerschaft“ eingeladen. Das Treffen findet von 10 bis 12 Uhr in der Landratsamt-Dienststelle Salzweg (Passauer Str.39) statt. Anmeldungen per Mail an sabrina.hoffmann@landkreis-passau.de oder Telefon 0851/397 797.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Begrüßungs-Treffen im Landratsamt mit (v.l.) Martin Neun (Fachstelle Klimaschutz), Boubacar Cissokho (Generalsekretär des Departements), Peter Ranzinger (Klimaschutz), Altlandrat und Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik Franz Meyer, Präsident Mamadou Saliou Sow, Landrat Raimund Kneidinger, Djibril Cissokho (regionale Entwicklungsbehörde Kedougou), Sabrina Hoffmann (Koordinatorin für Kommunale Entwicklungspolitik) und Carim Camara (Ehrenamtlicher und Journalist aus dem Departement)