“Bauen heißt immer auch bohren“
Ob Bauten für Olympia in Paris oder eine neue Hauptstadt für Ägypten – wann immer auf der Welt große Bauprojekte anstehen, ist auch die Salzweger Firma WELU betroffen, denn: Als einer der führenden europäischen Anbieter von Bohrern profitiert das Unternehmen von der Nachfrage nach Bauwerkzeugen.
„Bauen heißt immer auch bohren“, so brachte es Geschäftsführer Martin Schauer beim Betriebsbesuch von Landrat Raimund Kneidinger auf den Punkt. Das Unternehmen liefere in über 35 Ländern zu Großkunden, die die Produkte aus Salzweg in ihrem Sortiment in ihrer eigenen Marke führen. Hinter so mancher bekannten Marke stecken also Bohrer aus dem Passauer Land – von winzigen Präzisionswerkzeugen mit einem Durchmesser von 0,2 mm bis zu vier Meter langen Spezialbohrern. Die Endkunden sind professionelle Handwerker oder auch Spezialanwender in Bergwerken. WELU ist Teil eines Unternehmensverbundes, in dem auch Bohrer produziert werden. Deutlich über 20 Millionen Umsatz werden in Salzweg mit dem Vertrieb von Bohrern pro Jahr generiert, 80 Mitarbeiter kümmern sich um Verwaltung und Logistik,
Landrat Raimund Kneidinger bezeichnete das 1995 gegründete Unternehmen „als Bei-spiel dafür, gezielt eine spezielle Nische zu besetzen und hier sehr erfolgreich zu sein“. Seine Betriebsbesuche in der Vergangenheit hätten immer wieder solche Unternehmen gezeigt. „Das spricht für die Innovationskraft eines Standortes und für die Tatkraft von Unternehmern und Mitarbeitern.“ Dass es hier immer wieder Herausforderungen gebe, sei ebenso deutlich. So müsse auch WELU den aktuellen politischen Unsicherheiten auf dem Weltmarkt begegnen, neue Märkte erschließen und sich behaupten. Bürgermeister Josef Putz würdigte die „Erfolgsgeschichte am Standort Salzweg“ und bezeichnete die Ansiedlung von WELU als Glücksfall für die Gemeinde.
Gemeinsam mit Vertretern von Arbeitsagentur und Jobcenter sowie der Wirtschaftsförderug am Landratsamt informierte sich Kneidinger auch über die Ausbildungssituation. Bei WELU werden derzeit Groß- und Außenhandelskaufleute sowie Fachkräfte für Lagerlogistik ausgebildet, so Ausbildungsleiterin Jessica Karl.
Im Sommer 2022 hatte der Umzug von Hutthurm in das neue Gebäude im Gewerbegebiet Salzweg-Ebenäcker stattgefunden. Das neue Gebäude erfüllt die Anforderungen an energieeffizientes Bauen. Beim Normalbetrieb des Gebäudes kann vollständig auf fossile Brennstoffe verzichtet werden. Die Energiegewinnung erfolgt über eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach. Insgesamt wurden über acht Millionen Euro in den neuen Firmensitz investiert.