Wie können wir Kinderärzte in der Region binden?

03. April 2019: Landrat Meyer tauscht sich mit Kinderklinik-Direktorium zur medizinischen Sicherheit der Kinder- und Jugendärzte aus
2019 Wie können wir Kinderärzte in der Region binden

Passau. „Wie können wir die medizinische Sicherheut der Kinder- und Jugendärzte in der Region sicherstellen?“, dieser Fragestellung ist Passaus Landrat Franz Meyer in einem Austausch mit der Kinderklinik-Direktion um Geschäftsführer Reinhard Schmidt und Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller auf den Grund gegangen.
Ziel sei es, auch langfristig und nachhaltig genügend Kinderärzte in der Region zu haben und ihnen eine entsprechende Niederlassung auch schmackhaft zu machen. „Wir brauchen die Kinderärzte in der Fläche, um Versorgungslücken zu vermeiden“, so Landrat Franz Meyer, der gemeinsam mit Franziska Solger-Heinz von der Geschäftsstelle der „Gesundheitsregion plus Passauer Land“ das Gespräch suchte.

In diesem Zusammenhang berichtete Chefarzt Keller vom Modell „Praxis auf Probe“ – ein Rotationskonzept, dass darauf abzielt, Assistenzärzte der Kinderklinik in die niedergelassenen Praxen in der Region zu schicken. „Das ist eine interessante Kooperation für unsere jungen Ärzte: So schnuppern diese in den Alltag eines Kinderarztes und profitieren gleichzeitig vom attraktiven Wirkungsspektrum eines Krankenhauses“, so Keller. Derzeit rotieren sechs Assistenzärzte in der Fläche – „wir arbeiten hier mit Kinder- und Jugendärzten in Hauzenberg, Fürstenzell, aber auch über die Landkreisgrenzen hinweg, in Waldkirchen und Zwiesel zusammen“, so Keller weiter. „Das macht unseren Standort hier sehr interessante und wir sehen darin Potential, junge Ärzte langfristig in der Region zu halten, beziehungsweise sogar in die Region zu holen“, ist auch Geschäftsführer Reinhard Schmidt überzeugt. Der Weg in die Selbstständigkeit sei aufgrund diverser Rahmenbedingungen nicht einfach – hier sei man gemeinschaftlich gefordert, dankt Landrat Franz Meyer in diesem Zusammenhang für das Engagement der Kinderklinik Dritter Orden Passau.

Die Einrichtung selbst kann derzeit auf eine höchst erfreuliche Bewerbungslage blicken. „Aktuell ist für uns nicht absehbar, dass wir auf einen akuten Ärztemangel zusteuern. Weder in Bereich der Pflege, noch in der Ärzteschaft besteht derzeit ein Mangel – hier sind wir gut aufgestellt“, betont Geschäftsführer Schmidt. Dafür lege sich die Einrichtung jedoch auch kräftig ins Zeug: „Internes Management, Mitarbeiterführung und die Stimmung im Haus – es sind viele Aspekte, die einen Arbeitsplatz wertvoll machen – wir arbeiten stets an uns und im Sinne unseres Team“, so Keller.