Sturmnacht sorgte für "schockierendes Schadensbild" - Katastrophenfall bleibt aufrecht

20. August 2017: Enorme Waldschäden in weiten Teilen des Landkreises - Sromversorgung soll bis zum Abend wieder flächendeckend hergestellt werden - Warnung: Wälder nicht betreten

Sturmnacht sorgte für "schockierendes Schadensbild" - Katastrophenfall bleibt aufrecht

Enorme Waldschäden in weiten Teilen des Landkreises - Sromversorgung soll bis zum Abend wieder flächendeckend hergestellt werden - Warnung: Wälder nicht betreten

Passau. Am zweiten Tag nach der Orkannacht auf Samstag haben sich die Befürchtungen hinsichtlich enormer Sturmschäden in weiten Teilen des Landkreises bestätigt. Im Nachgang zum Sturm sind auch zwei Todesopfer zu beklagen. Im Raum Pocking stürzte ein Dachdecker bei Aufräumarbeiten ab, Auslöser war ein gesundheitliches Problem. Im Bereich Germannsdorf  (Stadt Hauzenberg) wurde ein 94-jähriger Mann tot neben einer Leiter aufgefunden, die Hintergründe sind noch unklar. Der Katastrophenfall bleibt vorerst aufrecht. Heute nachmittag will sich Landwirschaftsminister Helmut Brunner im Bereich Thyrnau/Hauzenberg selbst ein Bild von der Lage machen.

 Er wird dabei ein schockierendes Schadesbild erleben. Landrat Franz Meyer und sein Stellvertreter Raimund Kneidinger, der noch in der Nacht auf Samstag den Katastrophenfall ausgelöst hatte, sprechen von einer "Veränderung des Landschaftsbildes in manchen Landkreisteilen". Ihre ernste Warnung: "Das Betreten von Waldstücken ist auf Wochen lebensgefährlich."

 Derzeit sind über 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hifswerk im Einsatz, um besonders in den Bereichen Hauzenberg, Thyrnau und Hauzenberg Straßen frei zu räumen. Aktuell sind noch etwa 40 Ortsteile ohne Stromversorgung. Bis zum Abend soll hier aber wieder die Energieversorgung sichergestellt sein. Unterdessen war es den Einsatzkräften von Feuerwehr und THW gelungen, die Notstromversorgung u.a. für die Melkzeiten in Viehaltungsbetrieben zu gewährleisten.

 Enorme Windbrüche sind nicht nur im nördlichen Landkreis zu verzeichnen, auch unter anderem in Pocking, Bad Griesbach und Dorfbach kam es zu teilweise flächendeckendem Windbruch. Die Zahl der vom Sturm ganz oder teilweise abgedeckten Gebäude hat den dreistelligen Bereich erreicht.

 Über die Aufrechterhaltung des Katastropenfalles soll am Abend entschieden werden. Kreisbrandinspektor Alois Fischl, dem die örtliche Einsatzleitung obliegt, spricht von einer hervorragenden Zusammenarbeit der Einsatz- und Rettungskräfte. "Unsere Fortschritte bei der Aufarbeitung dieser Katastrophennacht sind enorm."

 Für die weitere Koordinierung der Arbeiten haben Landrat Franz Meyer und sein Stellvertreter Raimund Kneidinger für Mittwoch, 23. August, eine Besprechung unter anderem mit Landwirtschaftsamt, Straßenverwaltungen, Waldbauern und Staatsforsten anberaumt.

 Passau, 1920. August 2017 - 13:00 Uhr