Nach Wintereinbruch im Passauer Land: Lage hat sich entspannt

10. Januar 2019: Winterdienst arbeitet aber nach wie vor mit Hochdruck auf den Straßen
Unimog (1)

Passau/Wegscheid. Die Wetterlage hat sich im Passauer Land entspannt, der Schneefall hat zur Zeit ausgesetzt. Dennoch ist für den Landkreis-Bauhof Wegscheid keine Pause angesagt. Aktuell sind die rund ein Dutzend Mitarbeiter der Wegscheider Straßenmeisterei damit beschäftigt, Straßen und auch Bushaltestellen von den Schneemaßen zu befreien, denn für das Wochenende sagt der Deutsche Wetterdienst erneut ergiebige Schneefälle voraus.

Für rund 142 Kilometer Kreisstraßennetz im nordöstlichen Landkreis Passau sind Klaus Schaubschläger und seine Kollegen zuständig. Mit ihm war der Stellvertreter des Landrats, Raimund Kneidinger eine Schicht lang unterwegs, um sich ein Bild von der Arbeit im Winterdienst zu machen. Unterwegs sind Kneidinger und Schaubschläger mit einem Unimog U400 mit angebauter Seitenschneeschleuder. Mit 285 PS schiebt sich das Fahrzeug durch die Schneemassen im Wegscheider Land. „Wir alle fahren frühmorgens auf geräumten Straßen ganz selbstverständlich zur Arbeit. Welche Arbeit und welche Leistung der Winterdienstmitarbeiter dahinterstecken, sehen die meisten von uns nicht“, sagt Raimund Kneidinger während er vor der 2,5 Meter breiten Schneeschleuder steht. Der gewöhnliche Dienst für die Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Winterdienst beginnt um 3 Uhr morgens und endet um 21 Uhr. Bei ungewöhnlichen Witterungsverhältnissen kann es aber auch Mitternacht werden, bis alle Straßen geräumt sind. Etwa vier Stunden brauchen die Räumfahrzeuge, bis alle Straßen im Wegscheider Land einmal abgefahren sind. Dafür sind drei Fahrzeuge des Landkreises und vier Fahrzeuge von Fremdfirmen im Einsatz. Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei arbeiten dabei im Dreischicht-Betrieb.

Wenn die Straßen frei von Schnee und Eis sind, haben die Winterdienst-Mitarbeiter Zeit für die Nacharbeiten. Dort, wo mit dem Pflug am Straßenrand große Schneemaßen zusammengeschoben wurden und die Fahrbahnbreite nach und nach geringer wird, kann dann mit der großen Schneeschleuder am Unimog nachgearbeitet werden. Doch auch die Bushaltestellen werden in dieser Zeit von dem aufgehäuften Schnee befreit. Hier ist allerdings überwiegend Muskelkraft gefragt. „Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie hier alle Hand in Hand zusammenarbeiten, um auch im Winter die Straßen für unsere Bürgerinnen und Bürger sicher zu machen,“ sagt Kneidinger. Stellvertretend bedankte sich Kneidinger bei Klaus Schaubschläger für dessen Arbeit und den Einsatz seiner Kollegen im Winterdienst.

Während die Straßenmeistereien noch in vollem Einsatz sind, ist es für die Feuerwehren im Landkreis ruhiger geworden, wie Kreisbrandinspektor Alois Fischl weiß. „Natürlich werden die Einsatzkräfte auch in den nächsten Tagen noch mit dem ein oder anderen umgestürzten Baum zu tun haben,“ sagt Fischl. Von einer außergewöhnlichen Lage könne man aber nicht sprechen. „Es ist eben Winter“, so der Kreisbrandinspektor.

Auch Landrat Franz Meyer ist von den Leistungen seiner Mitarbeiter in den Landkreis-Bauhöfen beeindruckt. „Wir haben eines der längsten Kreisstraßennetze Bayerns. Hier überall rechtzeitig die Straßen frei zu räumen ist schon beachtlich. Ich möchte deshalb allen unseren Beschäftigten im Winterdienst, die fast rund um die Uhr im Einsatz sind, herzlich danken,“ sagt Meyer. Diesen Dank richtet er auch an die Mitarbeiter der Bauhöfe in den Kommunen und die Winterdienst-Fahrer des staatlichen Bauamtes sowie die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren, die für Sicherheit auf den Straßen im Landkreis sorgen.

Übrigens sind die drei Landkreisbauhöfe in Patriching, Ortenburg und Wegscheid auch für den Winter in den kommenden Tagen bestens gerüstet: Alle Maschinen und Geräte sind einsatzbereit und die Salzlager sind gut gefüllt. Insgesamt hat der Landkreis eine Lagerkapazität von 4.000 Tonnen, das entspricht auch in etwa dem Verbrauch in einem durchschnittlichen Winter. Das meiste Streugut wird im nördlichen Landkreis verbraucht. In Wegscheid lagern deshalb gut 1.200 Tonnen. „Aktuell haben wir für den Bauhof Wegscheid 400 Tonnen nachbestellt,“ weiß Leiter der Kreisstraßenverwaltung Herbert Hebel. „Damit sind wir auch für einen harten Winter gut vorbereitet.“