Corona-Virus: Gesundheitssystem im Landkreis Passau ist vorbereitet

28. Februar 2020: Landkreis-Kliniken haben speziellen „Hygieneplan Corona-Virus“ in Kraft gesetzt - Ab Montagnachmittag Telefon-Hotline des Gesundheitsamtes
Landratsamt Außenstelle Fürstenzell Gesundheitsamt

Passau. „Wir sind gut vorbereitet“, - auf diesen knappen Nenner bringt das Gesundheitsamt in Fürstenzell die derzeitige Situation angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Bayern. Im engen Informationsaustausch  mit der Ärzteschaft  und in Kooperation mit den  Landkreis-Kliniken sei man für die anstehenden Herausforderungen gerüstet, so der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Walter Wifling. Für die Beantwortung von Bürgeranfragen wird im Laufe des Montagnachmittags, 2. März, eine telefonische Informations-Hotline geschaltet.

Die Nummer: 0851-397850 (zu den üblichen Büro-Öffnungszeiten).

Landrat Franz Meyer steht derzeit mit allen Verantwortlichen in engem Dialog und lobt unter anderem die professionellen Vorbereitungen in den Landkreis-Kliniken, die schon frühzeitig entsprechende Hygienestandards in Kraft gesetzt haben. Neben den bereits erfolgten Informationen an die niedergelassenen Ärzte werden diese im Laufe der nächsten Woche nochmal kontaktiert und über die Möglichkeiten aufgeklärt, sich tagesaktuell auf dem neuesten Stand zu halten.

„Was jetzt  wichtiger denn je ist, sind die Grundregeln zur Infektionsvorbeugung.“ Diesen Appell richtet Dr. Walter Wifling mit größtem Nachdruck an die Landkreis-Bevölkerung. Vorbeugung beginne beim regelmäßigen Händewaschen oder beim Niesen in die Armbeuge und nicht in die Hand. Leider, so Dr. Wifling weiter, müssten diese grundsätzlichen Verhaltensregeln immer noch wiederholt werden (allgemeine Hygienehinweise: www.infektionsschutz.de). Und auch ein Hinweis, der nach seiner Ansicht nicht oft genug gegeben werden kann: Bei einem Infektionsverdacht empfiehlt es sich unbedingt, vor einem Praxisbesuch oder Gang ins Krankenhaus  telefonisch mit dem jeweiligen Arzt oder der Klinik Kontakt aufzunehmen.  Darüber hinaus rät Dr. Wifling, Besuche in Senioren- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und sonstigen öffentlichen Einrichtungen bei Krankheitsverdacht zu vermeiden. Dies gelte im Übrigen auch bei jeder Grippe-Infektion. 

Wie sollen Personen, die sich mit Corona-Verdacht krank fühlen, konkret vorgehen? Bei Ärzten, Krankenhäusern im Landkreis und auch im Gesundheitsamt häufen sich ja die Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger, die etwa nach einem Italienurlaub jetzt Erkältungssymptome verspüren. Auch hier warnt Dr. Wifling vor Panik. Nur bestimmte Regionen in den betroffenen Ländern begründen tatsächlich einen Verdacht. Das Gesundheitsamt empfiehlt daher, bei solchen Fragen oder auch bei einem bevorstehenden Urlaub die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes  (www.auswaertiges-amt.de) zu berücksichtigen. Also: „Erst abklären, ob überhaupt Risiko besteht und sich dann telefonisch an den Hausarzt wenden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Das Gesundheitsamt selbst führt keine Abstriche oder Untersuchungen durch.“

Die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen melden für die Standorte Vilshofen, Rotthalmünster und Wegscheid, dass bereits am 28. Januar der Hygienestandard „Coronavirus“ erstellt wurde.  Dieser beinhaltet  u.a. die Schutzvorkehrungen, die von der Aufnahme bis zum Ende der Isolierung vom medizinischen Personal getroffen werden müssen. Konkret geht es dabei nach Auskunft der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen  etwa um Händedesinfektion, Personalhygiene oder den Umgang mit Wäsche oder Abfall. Zudem enthält er Informationen zum Virus selbst, zu  Inkubationszeit und Übertragung.

Am 10. Februar wurde darüber hinaus in den Landkreiskliniken in Abstimmung zwischen Hygieneabteilung, Krankenhaushygieniker und den Ärztlichen Leitern ein Hygieneplan „Coronavirus“ in Kraft gesetzt. Der Hygieneplan, der in Zusammenarbeit mit auch mit den Leitungen der Notfallambulanz, Intensivstationen und Aufnahmen erstellt wurde, beinhaltet etwa die ersten Anlaufstellen bzw. Zimmer zur sofortigen Unterbringung für Verdachtsfälle für die einzelnen Standorte. Der Hygieneplan enthält zudem die ersten Anlaufstellen sowie Informationen über die Ausrüstung, die in den Zimmern lagernd sein muss, zur speziellen Entsorgung von Abfällen, die ersten Ansprechpartner im Notfall, Hinweise zur Laboranforderung und Probenmaterial, Transport und Versand sowie tagesaktuelle Links zum Robert-Koch-Institut und den erstellten Plänen im hauseigenen Intranet.

Beide Dokumente wurden jeweils vom Krankenhaushygieniker freigegeben. Der Hygieneplan wurde den Mitarbeitern Anfang Februar überstellt, das Personal wird bei Bedarf vor Ort geschult. Des Weiteren wurde die Thematik Coronavirus bei den allgemeinen Pflichtschulungen vorgestellt. Somit wurde gewährleitest, dass die Mitarbeiter im Umgang geschult sind.

In Zusammenarbeit mit Technischem Leiter und Krankenhaushygieniker wurde zudem im Vorfeld die Thematik „Raumlufttechnische Anlagen im Verdachtsfall bzw. bestätigtem Fall“ abgeklärt und geprüft, dass eine Weiterverbreitung des Erregers über die Luft ausgeschlossen werden kann.

Dr. Wifling weist über die eigene Hotline hinaus  auch auf das Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums hin (Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr und am Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr unter der Nummer 030/346 465 100). Aktuelle und ausführliche Informationen zum Corona-Virus können auf den Internetseiten des Bundesgesundheitsministeriums (www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html) sowie beim Robert-Koch-Institut (www.rki.de) und beim Landesamt für Gesundheit (www.lgl.bayern.de) abgerufen werden.