Auszeichnung der Vereinten Nationen für Muschel-Schutzprojekt

03. April 2018: Titel „UN-Dekade Projekt“ vergeben - Landkreis Passau hat in Niederbayern die Federführung

Passau. Große Freude im Landratsamt: Der bundesweite Projektverbund „ArKoNaVera“ zum Schutz der Flussperlmuschel, bei dem der Landkreis Passau in Niederbayern die Federführung hat, hat von den Vereinten Nationen den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade Projekt“ erhalten. Für die Untere Naturschutzbehörde und den Landschaftspflegeverband eine „herausragende und weltweite Würdigung der ausgezeichneten Arbeit“, wie Landrat Franz Meyer feststellt.
Projektmanager Dr. Marco Denic und Carola Stemp von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Passau hatten die Auszeichnung in Dresden vom sächsischen Umweltminister Thomas Schmidt entgegengenommen, zwei Jahre darf nun der Titel „UN Dekade Projekt“ getragen werden. Die „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um möglichst viele Menschen für den Erhalt der Biodiversität zu begeistern. Marco Denic: „Projekte, die hier einen besonderen Beitrag leisten, werden zu diesem Zweck ausgezeichnet.“ Der Beitrag des Bundesprojekts „Artenschutzkonzept für nationale Verantwortungsarten“ (ArKoNaVera) mit Titel „Muschelschutz 2.0 – Herausforderungen beim Erhalt natürlicher Wasserfilter“ sei durch eine Fachjury für diese Auszeichnung ausgewählt worden. Damit, so der Projektmanager weiter, sei auch das jahrelange Engagement unter anderem des Landschaftspflegeverbandes gewürdigt worden, der bei der Muschel-Nachzucht Pionierarbeit leiste.
Flussperlmuschel und Malermuschel waren früher häufige Großmuschelarten in deutschen Fließgewässern. Aufgrund der nachhaltigen Veränderungen in den Gewässern gingen die Bestände beider Arten rapide zurück, die Flussperlmuschel ist unmittelbar vom Aussterben bedroht. Im Projekt „ArKoNaVera“ werden Konzepte zur nachhaltigen Sicherung der beiden Arten in Sachsen und Bayern entwickelt. Ein wesentlicher Teil der Schutzmaßnahmen wird dabei in Niederbayern umgesetzt, wo nach wie vor einer der mitteleuropäischen Verbreitungsschwerpunkte der Flussperlmuschel liegt. Für die Durchführung des niederbayerischen Projektteils ist die „Trägergemeinschaft zur Rettung der Flussperlmuschel in Niederbayern“ gebildet worden, die aus dem federführenden Landkreis Passau, den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau, sowie der Stadt Passau und dem Landschaftspflegeverband Passau besteht.
Die Bandbreite der Maßnahmen ist vielfältig. Sie reicht nach Darstellung von Carola Stemp von der Nachzucht der Flussperlmuschel bis hin zu verschiedensten Maßnahmen zur Renaturierung der Gewässer und einer Verbesserung der Wasserqualität. Hierbei werden nicht nur bewährte Methoden eingesetzt, sondern das Projekt hat auch die Entwicklung neuer Schutzkonzepte zum Ziel. Dabei arbeiten die Niederbayern zur Rettung der Flussperlmuschel intensiv mit den übrigen Projektpartnern der Technischen Universität Dresden, der Technischen Universität München, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie, der Gesellschaft für Wasserwirtschaft, Gewässerökologie und Umweltplanung WAGU GmbH, dem Vogtlandkreis sowie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) zusammen. Landrat Meyer: „Damit sind wir Teil eines starken Teams zum Schutz der Flussperlmuschel, einem Schatz unserer Heimat.“

Das Muschelprojekt ArKoNaVera (Wettbewerbstitel: „Muschelschutz 2.0 - Herausforderungen beim Erhalt natürlicher Wasserfilter“) steht zur Wahl zum UN-Dekade-Projekt des Monats März 2018. Abstimmen kann man noch bis Samstag, 31. März 2018, unter https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Sind stolz auf den UN-Titel für das Muschel-Schutzprojekt: (v.r.) Carola Stemp (Untere Naturschutzbehörde), Projektmanager Dr. Marco Denic, Landrat Franz Meyer, Abteilungsleiterin Susanne Bloch und Franz Kappendobler (Untere Naturschutzbehörde)