Regionalwerke Passauer Land bestimmen Führungsteam
Nach der Gründung Mitte April haben die Regionalwerke Passauer Land am Donnerstag, 5. Juni 2025, den zweiten wichtigen Schritt vollzogen und im Rahmen der ersten Verwaltungsratssitzung die Besetzung der Führungspositionen vorgenommen: Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Landrat Raimund Kneidinger, sein Stellvertreter der Bürgermeister von Bad Füssing, Tobias Kurz. Zum Vorstand der Regionalwerke wurde der studierte Energietechniker Jakob Schätz aus Salzweg bestellt.
Die Beschlüsse des Verwaltungsrates im Landkreissaal auf Schloss Neuburg erfolgten einstimmig. Das betraf auch den Wirtschaftsplan für das Jahr 2025, das in erster Linie von Gründung und Aufbau des gemeinsamen Kommunalunternehmens gekennzeichnet ist. Träger des Unternehmens sind die 27 teilnehmenden Städte und Gemeinden mit insgesamt 51 Prozent Anteil, die restlichen 49 Prozent hält der Landkreis Passau. Sitz und Stimme im Verwaltungsrat haben nach Anteil an den Regionalwerken gewichtet die Vertreter der Mitgliedsgemeinden und der Landrat.
Vor seiner Bestellung zum Vorstand stellte sich Jakob Schätz dem Gremium vor. Der 30jährige ist in Neukirchen v. Wald aufgewachsen und lebt in Straßkirchen (Gemeinde Salzweg). Nach dem Technik-Studium in Ingolstadt mit Schwerpunkt erneuerbare Energien war er zunächst in einem Ingenieurbüro für Energietechnik tätig, dann in einer Firmengruppe am Standort Salzweg unter anderem für Energiekonzepte und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen in verschiedenen Bereichen (Photovoltaik, Wasserstoff, Blockheizkraftwerke, Stromspeicher) zuständig.
Als nächster Schritt im Nachgang zur Verwaltungsratssitzung erfolgt nun die Eintragung der „Regionalwerke Passauer Land – Gemeinsames Kommunalunternehmen“ ins Handelsregister. Für 2025 ist bereits die Umsetzung von Photovoltaik-Projekten geplant, ebenso Flächensicherungen und die Unterstützung und Koordination bei Flächenausweisungen. Neben Dienstleistung und Partnerschaft mit den Mitgliedsunternehmen stünden laut Vorstand Jakob Schätz zunächst Projekte im Mittelpunkt, die ohne langen Planungsvorlauf umsetzbar sind. Laut Landrat Kneidinger geht es hier etwa um PV-Dachanlagen auf Firmenhallen oder Gebäuden einer Wohnbaugenossenschaft.
Langfristig werden sich die Regionalwerke unter anderem mit Konzepten zur Klärschlammverwertung, Aufbau von Wärmenetzen oder der Erzeugung von grünem Wasserstoff beschäftigen. Landrat Raimund Kneidinger: „Zentrales Anliegen der Regionalwerke ist es, die Wertschöpfung aus Energieprojekten in den Kommunen zu halten und so auf Dauer günstigen Strom und Wärme für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft sicher zu stellen.“
Eine öffentliche Infoveranstaltung mit Diskussion zur Energiewende im Landkreis und der Rolle der Regionalwerke Passauer Land findet am Montag, 30. Juni, um 18 Uhr im Landkreissaal auf Schloss Neuburg statt. Neben Fachvorträgen und der Vorstellung des gemeinsamen Kommunalunternehmens sind eine Podiumsdiskussion mit Praxisberichten aus der Region und Informationen zu Beteiligung und Förderung vorgesehen. Da die Teilnehmerzahl aus Platzgründen begrenzt ist, ist eine Anmeldung (hier) oder per mail an Regionalwerke@landkreis-passau.de erforderlich.