Legionellen

Einleitung Legionellen

Erstmals bekannt wurde diese Erkrankung nach einem Treffen von Legionären (daher der Name!) in den USA 1976.

 

Legionellenerkrankung

Erreger: Die Legionellenerkrankung wird durch ein Bakterium der Gattung Legionella (zumeist der Spezies L. pneumophila) hervorgerufen. Diese kommen weltweit in stehendem Süßwasser vor.

Infektion: Die Infektion erfolgt durch das Einatmen von erregerhaltigen Aerosolen. Diese entstehen vor allem beim Duschen und in Whirlpools, aber auch durch technische Anlagen wie Rückkühlanlagen oder durch Luftbefeuchter, Zimmerspringbrunnen u.ä. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung findet nicht statt.

Verlauf: Die meisten exponierten Personen erkranken nicht, viele Infektionen verlaufen symptomlos.

Das Pontiac-Fieber verläuft eher mild mit Fieber, Husten, Muskelschmerzen, jedoch ohne Lungenentzündung (Pneumonie). Inkubationszeit: 1-2 Tage.

Die Legionärskrankheit verläuft schwerer mit hohem Fieber, Husten ohne oder mit wenig Auswurf, Schmerzen im Brustkorb, Muskelschmerzen. Im Röntgenbild finden sich Zeichen einer Lungenentzündung. Bei dieser Form kann es auch zu Todesfällen kommen. Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage.

Häufigkeit: Im Jahr 2011 wurden in Deutschland 639 Erkrankungen gemeldet. Wegen des häufig uncharakteristischen Verlaufs dürfte jedoch eine hohe Dunkelziffer vorliegen.

Risikopersonen sind abwehrgeschwächte und ältere Personen sowie Raucher.

Therapie: Die Behandlung der Legionärskrankheit erfolgt mit Antibiotika.

Meldepflicht: nach dem Infektionsschutzgesetz besteht eine Meldepflicht für den Nachweis einer Infektion mit Legionellen

Prophylaxe: Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Legionellen finden sich weltweit in stehenden Süßwasserreservoirs in einem Temperaturbereich zwischen 20-45°C. Oberhalb von 60°C sterben sie ab. Diese Bedingungen finden sich mitunter im Stagnationswasser von (Warmwasser)-Hausinstallationen, aber auch bei Luftbefeuchtern, Rückkühlanlagen etc.

Im privaten Haushalt: Entscheidend ist, dass Planung, Installation und Betrieb von Wasserleitungssystemen ordnungsgemäß nach den einschlägigen technischen Regeln des Deutschen Vereins des Gas- Wasserfachs e.V. (DVGW) erfolgen. Beim Nachweis von hohen Legionellenzahlen in der Hausinstallation ist es besonders wichtig, dass Legionellen nicht nur abgetötet, sondern auch die Ablagerungen, in denen Legionellen wachsen, entfernt werden.

In öffentlichen Einrichtungen: Betreiber von Schwimmbädern, Krankenhäusern und Alten- und Altenpflegeheimen lassen Dusch- und Beckenwasser vorbeugend auf Legionellen untersuchen.

Für technische Beratung stehen Ihnen die Musterbetriebe des Installationshandwerks, für die gesundheitsbezogenen Fragen das Gesundheitsamt zur Verfügung.

Wie kann man sich selber schützen kann: Werden Duschen wenig benutzt, Wasser ohne zu spritzen vor dem Duschen ablaufen lassen, und zwar aus dem Warmwasserhahn bis heißes Wasser kommt, aus dem kalten Hahn bis frisches Wasser kommt.

Perlatoren und Duschköpfe regelmäßig säubern und mit Essigessenz entkalken. Zierbrunnen regelmäßig reinigen.

In der zentralen Trinkwassererwärmungsanlage eine Mindesttemperatur von 60°C einhalten.